Verraten.

14:01: WhatsUp von 0688_1235487

Hallo Frau Meier. Ich bin die Tochter von Anita und die Stieftochter von Theo.

Da es mir keine Ruhe lässt, würde ich Sie gerne fragen, ob Sie sich eigentlich nicht schämen? Eine Familie auseinanderzubringen, Enkelkindern die gemeinsamen Großeltern zu entreißen, und ob Sie sich selbst noch im Spiegel betrachten können?

Das alles kann ich als ehrliche Ehefrau und Mutter zweier Kinder absolut nicht verstehen. Ich hoffe, dass Sie Ihren eigenen Kindern diese Skrupellosigkeit nicht weitergeben und in Ihrer Vorbildfunktion andere Stärken einsetzen oder eingesetzt haben.

Aber ich hoffe noch mehr, dass Sie auch andere Stärken haben, als sich verheiratete Männer (die ganz zufällig Chefpositionen innehaben) zu angeln.

Nun ja, da mich meine Mutter sehr gut erzogen und mir beigebracht hat, dass ich, wenn ich nichts mehr Nettes sagen kann, lieber schweigen soll, werde ich auch nichts mehr zu dem Thema schreiben.

Vergessen Sie nicht, dass auch Ihr Karma nichts vergisst…..

14:01 Du hast Lilli Steiners Anfrage angenommen.

14:16: WhatTFsUp? - Version eins: Gottogott!

Margit

Liebe Frau Steiner, ich kann nur annehmen, dass Sie mit Theo meinen Oberchef bei der Dolocanto AG meinen? Und dass Sie glauben, ich hätte ein Verhältnis mit ihm? Das ist ganz sicher nicht so.  Das muss eine unglückselige Verwechslung sein.

Ich bin mit Ihren Theo per Sie und habe ihn seit Beginn meiner Arbeit bei Dolocanto im Februar bis jetzt vielleicht fünf Mal persönlich in der Firma getroffen, außerhalb sowieso nicht, und ich könnte auch von keinen Avancen berichten. Abgesehen davon, dass ich seit Jahren glücklich verheiratet bin. Und ich würde niemals eine Beziehung mit einem verheirateten Mann (außer meinem) haben wollen, aber Chefs sind mir genauso tabu.

Sie können mich gern anrufen, 0123/928272, mich interessiert natürlich schon, wie Sie darauf kommen und wer so ein dämliches Gerücht in die Welt setzt, das ist wirklich abstrus. Ich kann Ihnen versichern, dass zwischen Ihrem Stiefvater und mir garantiert „nichts läuft“ und auch nicht laufen wird. Es tut mir sehr leid, dass Sie und v.a. Ihre Mutter diesem Stress ausgesetzt sind. Gerade als Mutter von Töchtern möchte ich alles tun, das diesen Druck erleichtern kann. Ich verstehe Sie sehr gut, und bin auch nicht böse oder sauer, sondern bewundere Ihre Reaktion. Und werde natürlich auch mit niemand über unseren Kontakt reden.

Vielleicht besprechen wir das besser telefonisch, ich bin heute nur zw. 16.30 u ca. 18h nicht erreichbar. Alles Liebe! Margit

Du hast Lilli Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

 

14:16: WhatTFsUp? - Version zwei: Der Teufel
Margit

Liebe Frau Steiner, ich werde den Teufel tun und hier Ihnen gegenüber zugeben, dass ich mit Ihrem Stiefvater ein Verhältnis habe. Stellen Sie sich das doch mal realistisch vor! Glauben Sie wirklich, wenn ich so ein verruchtes Stück Dreck wäre, wie Sie mir hier gerade in die Schuhe schieben, dass ich mich zudem auch noch schämen würde? Und alles reumütig zugeben?

Einen Scheiß werde/ würde ich! Schämen Sie sich!

14:16: WhatTFsUp? - Version drei: Der Mann
Margit

Hallo hier spricht Margits Mann. Machen Sie sich keine Sorgen, aber pflegen Sie bitte ihren Stiefvater, wenn er aus dem Krankenhaus nach Hause kommt. Sofern er die OP übersteht. Schöner wird er nimmer.

14:16: WhatTFsUp? - Version Vier: Die Position

Margit

Liebe Frau Steiner, Ihr Stiefvater interessiert mich nicht, seine Position aber schon. Machen Sie bitte Ihren Verdacht öffentlich, wenn möglich ohne meinen Namen zu erwähnen, dann verliert er nämlich vielleicht seinen Job und ich bekomme seine Position. Ich hab ja auch beste Verbindungen in den Aufsichtsrat. Woher? Drei Mal dürfen Sie raten.

Wir Frauen müssen zusammenhalten. Schließlich hat dann jeder was davon, nämlich genau das, was er – bzw. sie – will. Ihren Theo will ich nicht, den können Sie bzw. Ihre Mutter gern behalten, solange ich seinen Sessel bekomme. Danke.

Du hast Lilli Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

14:16: WhatTFsUp? - Version fünf: Es ist, wie es ist

Margit

Liebe Frau Steiner, ich habe kein Verhältnis mit Ihrem Stiefvater, falls Sie das meinen, und das müssen Sie meinen, denn er ist der einzige Theo, den ich kenne.

Dessen schäme ich mich auch nicht, schließlich habe ich auch mit vielen anderen Männern nichts und schäme mich deswegen genauso wenig.

Ich habe bisher noch keine Familie auseinandergebracht und es steht auch nicht auf meiner Bucket List, ich habe auch noch keinen Enkelkindern die Großeltern entrissen außer meiner Tochter ihre Oma beim Herumtollen. Und was ich nicht alles als ehrliche Ehefrau und Mutter selbst verstehen und dazu auch noch gut argumentieren kann, davon machen Sie sich bestimmt keinen Begriff.

Meine Stärken setze ich immer gut ein, oder versuche es zumindest, und Durchsetzungskraft ist eine davon, wie Sie vielleicht erkennen mögen – sicher aber erkennen werden.

Verheiratete Männer, noch dazu in Chefpositionen, habe ich nicht nötig, da ich selbst eine verheiratetet Frau in einer Chefposition bin. Diese Position werde ich mir wohl nicht durch einen Mann, noch dazu Ihren Stiefvater, schmälern wollen? Wie alt sind Sie eigentlich – oder vermissen Sie Ausbildung?

Meine Mutter hat mich auch gut erzogen, deshalb schweige ich und sage jetzt auch nichts mehr Nettes, sondern bin einfach vornehm beleidigt, zumal wir uns ja nicht mal kennen – da kann´s auch nur halb so wehtun. Gehen Sie in sich.

14:16: WhatTFsUp? - Version sechs: Und in Gedanken

Margit

Liebe Frau Steiner, ich kann nur annehmen, dass Sie mit Theo meinen Oberchef bei der Dolocanto AG meinen? (In Wirklichkeit weiß ich vom ersten Satz Ihrer Nachricht an genau, wen oder was Sie meinen.) Und dass Sie glauben, ich habe ein Verhältnis mit ihm? (Stimmt.) Das ist ganz sicher nicht so (das ist schon lange viel mehr als ein Verhältnis).  Das muss eine unglückselige Verwechslung sein (… es IST eine unverwechselbare Beglückung!)

Das ist ganz sicher nicht so. (Denken Sie bitte nur halb raffiniert: Natürlich lüge ich jetzt wie gedruckt. Wer wird denn so doof sein, solche Vorwürfe zuzugeben.) Ich bin mit ihm per Sie (gewesen) und habe ihn seit Beginn meiner Arbeit bei Dolocanto im November bis jetzt vielleicht viermal in der Firma persönlich getroffen (nämlich hinter der Tür, auf der Toilette, in seinem Büro unterm Tisch und in diversen Abstellkammern  – gilt DAS denn als „Firma“?), außerhalb sowieso nicht (wir sind sehr diskret und betreten sogar die Hotels getrennt voneinander) und ich könnte auch von keinen Avancen berichten (wir sind immer schon ganz ohne Vorspiel sofort übereinander hergefallen, machen wir immer so).

Abgesehen davon, dass ich seit Jahren glücklich verheiratet bin (mit gelegentlichen Affären mit verheirateten Männern, einschließlich Chefs natürlich), finde ich Ihre Reaktion sehr gesund und mutig und ehrenwert, ich denke gleich wie Sie, in allem (, was nicht meine Beziehung zu Theo betrifft). Und ich würde niemals eine Beziehung mit einem verheirateten Mann haben wollen (ich HABE sie), aber Chefs sind mir genauso tabu (Sie können sich vielleicht vorstellen, dass er ohnehin nicht mehr lange mein Chef sein wird).

Sie können mich gern anrufen, 0123/928272 (auch wenn es nichts an der Tatsache ändert), mich interessiert natürlich schon, wie Sie darauf kommen (wir waren doch so vorsichtig?)  und wer so ein dämliches Gerücht in die Welt setzt (wer hat gepetzt?), das ist wirklich abstrus (dass ich den Petzer jetzt suchen muss) . Ich kann Ihnen versichern, dass zwischen Ihrem Stiefvater und mir garantiert „nichts läuft“ und auch nicht laufen wird (nein, das ist bereits gelaufen).

Es tut mir sehr leid, dass Sie und v.a. Ihre Mutter diesem Stress ausgesetzt sind (beenden Sie ihn doch einfach). Gerade als Mutter von drei Mädchen möchte ich alles tun, das diesen Druck erleichtern kann (wie wär´s mit einer Schönheitsfarm, oder hält Theo Sie zu kurz?).

Ich verstehe Sie sehr gut, und bin auch nicht böse oder sauer, sondern bewundere Ihre Reaktion (den Mut muss man mal haben, und dann noch das Recht der Dämlichen!). Und werde natürlich auch mit niemand über unseren Kontakt sprechen (außer mit der Personalabteilung. Mit der Ihrer Firma. Denn mit Ihrem Chef hatte ich auch schon mal was).

Vielleicht besprechen wir das besser telefonisch, ich bin heute nur zw. 16.30 u ca. 18h nicht erreichbar (da bin ich im Hotel mit bzw. unter bzw. auf Ihrem Stiefvater). Alles Liebe! Margit

Du hast Lilli Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

14:16: WhatTFsUp? - Version sieben: Sonne, Mond und Sterne

Margit

Liebe Frau Steiner, so schön, reich und potent, wie Sie vermuten lassen, ist der gute Theo nun auch wieder nicht. Ich habe schon viel schönere, reichere und potentere von der Bettkante gestoßen, aber denken Sie ruhig, wie Sie wollen, und machen Sie ihrer Mutter und sich selbst die Hölle heiß.

So einen Typen wie Ihren Theo würde ich durch Sonne, Mond und Sterne schießen, bevor ich mit ihm was anfange und bevor ich unkontrolliert alle Frauen rundum mit meinen Verdächtigungen belästige. Machen Sie Platz für was Neues, es kommt was Besseres nach! Alles Liebe! Margit

Du hast Lilli Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

14:16: WhatTFsUp? - Version acht: Frauensolidarität

Margit

Liebe Frau Steiner, da geht mir ja der Hut hoch. Wenn Sie bitte die Gnade haben, diesen Theo lieber schnell und unfreundlich als langsam und lieb vor die Tür zu setzen, mich danach wieder zu kontaktieren und dann mit mir gemeinsam bei einem Bier über diesen illoyalen Idioten zu lachen, einen begnadeten Scheidungsplan auszuhecken und ihm vor der Tür die Hosen auszuziehen, die von Anfang an ausschließlich Ihre Mutter hätte anhaben sollen.

Ich schlage das Gasthaus „Zum Henker“ vor, gleich morgen, treffen wir uns doch bitte gleich nach der Arbeit, bei der ich Ihrem dann-schon-hoffentlich-Ex-Stiefvater nicht nur reinen Wein einschenken, sondern auch noch eins überziehen werde. Kein Präservativ, nein nein, es sei denn, es bestünde die Möglichkeit, dass er daran erstickt.

Sie werden die Tochter einer reichen und bald wieder glücklichen Mutter, ich werde mich um den Chefsessel Ihres Theo bemühen und dann feiern wir unsere Frauensoidarität. Ok? Bis morgen! Margit

Du hast Lilli Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

14:16: WhatTFsUp? - Version neun: Wie bitte?

Margit

Hallo Frau Steiner, schön. Nein, wieso? Nein. Ich auch nicht. Eh nicht. Sicher doch. Gut so. Nein.

Du hast Lilli Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

14:16: WhatTFsUp? - Version zehn: Business

Margit

Hallo Herr Steiner, das Attachment FYI.

Bitte um umgehende Maßnahme
1) im Sinn Ihrer Familie
2) zur Erhaltung meiner tadellosen Reputation und
3) zu Ihrer hoffentlich schmerzlichen Buße.

Vorschlag:
1) Brillantring für Ihre Frau und Blumen für die mutige Tochter,
2) Beförderung und saftige Gehaltserhöhung für mich, und
3) zeigen Sie sich bitte nie wieder in meinem Büro.

Morgen 10.30h Pressekonferenz in der Aula, bitte nicht vergessen!

Du hast Theo Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

Du hast Lilli Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

Du hast Anita Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

14:16: WhatTFsUp? - Version elf: Und tschüss

Margit

Hallo Herr Steiner,

bitte beachten Sie die Beilage.

Ich kündige hiermit. Keine Lust, in so einem verruchten Laden zu arbeiten mit einem Chef, der sich scheint´s so wenig in der Hand hat, dass seine eigene Familie neue Mitarbeiterinnen bereits im ersten Quartal ihres Angestelltenverhältnisses verdächtigen muss.

Sie hören von meinem Anwalt, und hoffentlich auch von dem Ihrer Frau, die ich hier in cc gesetzt habe.

Mit freundlichen Grüßen,

Margit Meier

14:16: WhatTFsUp? - Version zwölf: Karma

Margit

Hallo Frau Steiner.

Ich glaube, Sie haben sich im Adressaten geirrt. Sie sollten besser an Ihren Stiefvater schreiben, und zwar mit weit harscheren Worten als in Ihrer Nachricht an mich.

Warum lassen Sie mich nicht in Ruhe und hauen dafür diesem Typen gewaltig eine in die Eier?

Zu wenig Karma, wahrscheinlich.

Melden Sie sich bitte, wenn Sie meine Hilfe brauche, mein Karma verträgt´s. Locker.

Margit

Du hast Lilli Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

Du hast Anita Steiner zu WhatsUp hinzugefügt.

„Wie bist du eigentlich in DIESE Position gekommen?“

„Hochgeschlafen!“

Was, die Meier hat was mit dem Steiner?!
Markiert in:     
Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass sich so wenige Leute damit beschäftigen.”
Henry Ford (1863-1947)
GrohsFORMAT benutzt Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit dieser Webseite zu verbessen. Wenn Sie mit Ihrem Besuch auf dieser Website fortfahren, nehmen wir an, dass Sie mit der Verwendung von Cookies einverstanden sind.